Unser pädagogisches Profil

Struktur und Rituale

Rituale haben einen festen Platz in unserem Alltag, denn sie bieten Halt und Orientierung. So dient zum Beispiel die tägliche Verabschiedung am Fenster oder das wiederkehrende Aufräumlied der Sicherheit und Vertrautheit. Der Tagesablauf ist durch das Spiel des einzelnen Kindes geprägt. Wir verstehen uns dabei als Begleiter, der beobachtet, ermutigt, Hilfestellung gibt und den Forschungsdrang solange begleitet, bis das Kind sein Handeln selbstständig fortführen kann. Das Kind hat so die Möglichkeit, seine Selbstwirksamkeit zu erfahren und weiterzuentwickeln. Damit das Kind nicht aus einer Spielhandlung herausgerissen wird und um seinem individuellen Bedürfnis nach einer Mahlzeit gerecht zu werden, bieten wir ein gleitendes Frühstück an. Besonders die Selbstständigkeit und das Sozialverhalten werden während dieser Zeit gefördert. Zum Frühstück bieten wir den Kindern zusätzlich Obst und Gemüse an. Ebenso orientiert sich das Wickeln und der Toilettengang an dem individuellen Rhythmus des Kindes. Da uns bewusst ist, welcher Vertrauensbeweis des Kindes die Pflegesituation darstellt, gehen wir mit großem Respekt und viel Behutsamkeit vor. In dieser intensiven Zeit lernen wir Signale des Kindes besser zu verstehen und das Kind erlebt, umsorgt und gepflegt zu werden.

 

Liebevolle Zuwendung bei feinfühliger Pflege und Betreuung stärkt die Beziehung und schafft die Voraussetzung für Lernmöglichkeiten auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Das Schlafbedürfnis eines Kindes fließt selbstverständlich in jeden Alltag hinein. Wenn das Kind während des aufregenden Vormittags erschöpft ist, braucht es eine Pause. Je nach Alter und Persönlichkeit ist dieser Wunsch  unterschiedlich ausgeprägt. Um diesem Grundbedürfnis nachzukommen gibt es bei uns keine festen Schlafenszeiten. Da jedes Kind seinen eigenen Rhythmus und seine individuellen Rituale hat, stellen wir uns darauf ein und nehmen uns die Zeit, die das Kind braucht um in unserem Schlafraum zur Ruhe zu finden. Draußen zu sein ist für uns an jedem Tag und bei jedem Wetter wichtig. Wir erkunden auf Spaziergängen unsere Lebensumwelt oder nutzen unseren Spielplatz. Für angemessene Kleidung bei jedem Wetter sorgen die Eltern.

 

Bildungsbereiche

Wir arbeiten nach der „Handlungsempfehlung zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder“ (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 2012). (Hinweis: Diese Publikation ist kostenlos auf der Seite des Niedersächsischen Kultusministeriums http://www.mk.niedersachsen.de > Service > Publikationen > Kindergarten / Kindertagesstätten / Kindertagespflege verfügbar und kann heruntergeladen werden).


Der Orientierungsplan richtet sich in erster Linie an den Träger und an die Fachkräfte der Einrichtung. Es geht hier um grundlegende Orientierung, wie Kinder am besten im Prozess ihrer Weltaneignung – so verstehen wir Bildung – unterstützt werden können. Aufgeteilt ist der Orientierungsplan in 10 Lernbereiche mit Bildungszielen. Diese dienen uns in der täglichen pädagogischen Arbeit zur Qualitätssicherung und -entwicklung.

 

„Kinder erziehen ist ein Beruf, wo man verstehen muss Zeit zu verlieren, um Zeit zu gewinnen.“

 

(Jean-Jacques Rousseau)

 

Beobachtung und Dokumentation

Nach der „Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation von Petermann, Petermann und Koglin“ (vgl. Petermann, Petermann, Koglin 2013) wird bei uns halbjährlich gezielt der Entwicklungsstand des einzelnen Kindes beobachtet und dokumentiert. Für jedes Kind wird ein Portfolio geführt, um seine Entwicklung vom ersten Tag in der Krippe in Text und Bild zu dokumentieren. Das Portfolio dient der Entwicklungsbegleitung. Außerdem bietet es den Eltern einen anschaulichen Einblick in die Entwicklung, um aktiv daran teilhaben zu können. In regelmäßigen Elterngesprächen wird anhand dieser Dokumentationen der Entwicklungsstand, Interessen und Stärken des Kindes besprochen. Gemeinsam mit dem Kind, dem das Portfolio immer zugänglich ist, nutzen wir dies, um seine Interessen und Stärken sichtbar zu machen. Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Bildungs- und Lernstrategien zu erweitern.